Die Zeitspanne ab dem Ende des II Weltkriegs bis zum Zeitpunkt der deutschen Wiedervereinigung umfasste über 40 Jahre. Die unmittelbare Nachkriegszeit mit der Schaffung von Zonen durch die Kriegsgewinner aber auch die Zeit der Teilung in Deutschland sind historisch als einmalige Ereignisse der früheren Weltgeschichte einzustufen.
Gerade mit der doppelten Staatsgründung auf deutschen Boden vollzogen sich in der Landesgeschichte nie da gewesene politische und gesellschaftliche Umbrüche. Auch die Rolle und der Einfluss der Siegermächte des II. Weltkriegs in dieser Zeit spiegelt deutlich den politisch ausgetragenen Ost-West-Konflikt wieder.
Die Teilung Deutschlands wurde mittels der friedlichen Revolution durch die Menschen in der DDR am 9. November 1989 überflüssig. Zum 3. Oktober 1990 erfolgte nach politischen Verhandlungen der Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zum Geltungsbereich der Bundesrepublik Deutschland.
Aus allen Phasen der jahrzehnte langen Teilungszeit sind umfängliche schriftliche Materialien sowie Bilddokumente erhalten geblieben. Diese stehen auch den Historikern und Forschern weitreichend zu Verfügung. Eine große Herausforderung birgt jedoch das auffinden, erforschen sowie erhalten von aussagefähigen baulichen Hinterlassenschaften dieser Zeitspanne.
Nur mittels einer konsequenten Denkmalforschung zu den Baulichkeiten aus der Zeit der alliierten Besatzung sowie der daraus resultierenden deutschen Teilung schließt den Spannungsbogen einer fundierten Geschichtsvermittlung dieser jüngeren deutschen Historie. Im Rahmen des Netzwerks Denkmalforschung soll die Thematik sensibilisiert werden. Der Dokumentation, Erforschung und Erhaltung von Bau- oder Bodendenkmalen mit Bezug zur Teilungsgeschichte obliegt hierbei besonderem Augenmerk. Forschungsergebnisse werden regelmäßig veröffentlicht. Die Ergebnisse dieser Studien zu den Sachzeugnissen der Teilungsgeschichte werden auch den staatlichen Denkmalbehörten zur Kenntnis gebracht.
Der Schwerpunkt der Denkmalforschungen liegt auf den baulichen Zeugnissen im Verlauf der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Diese Grenzdenkmale zeigen einen Sonderstatus im Zusammenhang mit der Struktur und der Handlungsweise beiden deutschen Staaten auf.